Sparen bedarf einer gewissen Geisteshaltung. Wer jeden Monat sein gesamtes Gehalt ausgibt, der hat eine andere Einstellung zu Geld, als jemand, der spart. Dieses Geld Mindset entscheidet auch darüber, ob jemand für sich Möglichkeiten findet zu sparen oder nicht. Das Mindset geht damit einher, sich Gedanken über die Zukunft zu machen und vorauszuplanen.
Die Fähigkeit und die Möglichkeit Geld zu sparen ist eine wichtige Voraussetzung, um sich Wünsche zu erfüllen, eine finanzielle Absicherung zu schaffen und für das Alter vorzusorgen bzw. mit dem Vermögensaufbau zu beginnen.
Gerade die Ältere Generation der Deutschen spart wieder vermehrt, da sie erkannt haben, dass ihre Lebenserwartung deutlich zugenommen hat und sie mit ihrem Ersparten länger auskommen müssen.
Das sind gute Gründe, warum es sich lohnt zu sparen. Denn wer will schon am Ende des Lebens ohne Geld dastehen? Um für diese Ziele sparen zu können, muss bei dir am Ende des Monats etwas übrig bleiben. Wie lässt sich das am Besten anstellen?
Es gibt unzählige Tipps um in den verschiedensten Lebensbereichen und Situation Geld zu sparen. Die tägliche Schachtel Zigaretten, der morgendliche Kaffee inkl. Brötchen beim Bäcker und das ungenutzte Abo im Fitness-Studio bieten Einsparpotenziale.
Der Fokus dabei liegt auf dem verringern von Ausgaben.
Wenn es die finanzielle Situation nicht zulässt, dann ist es Mittel- und Langfristig sinnvoll sich nach Möglichkeiten umzusehen, das eigene Einkommen zu erhöhen. Dabei sollten allerdings die Ausgaben nicht im gleichen Maße steigen, weil sonst wieder nichts gespart werden kann.
Durch den Verzicht, spart man Geld ein. Ganz klar.
Wenn man auf alles verzichtet, was man sich sonst so kaufen würde, kann man schnell eine Menge Geld sparen. Aber ist das wirklich sinnvoll?
Zum Verzicht kommt es, wenn man eine Ausgabe für eine Sache nicht tätigt, welche man eigentlich gerne haben möchte und man auch weiß, dass diese einem langfristig Freude bereitet. Das ist auf Dauer kein motivierendes Verhalten und damit auch nicht zielführend. So macht sparen keinen Spaß!
Verzichten ist keine zielführende Methode um zu sparen.
Wenn es zwanghaft wird, an jeder Ecke noch einen Euro zu sparen, sollte man sich Gedanken machen, ob man noch auf dem richtigen Weg ist. Wenn es kein Ziel gibt, welches man benennen kann, dann wird das Sparen schnell zum Horten. Man könnte jemand der sich so verhält als Geld-Messi bezeichnen. Die Begründung "ich spare für später" ist hier dann auch keine Begründung mehr, denn dahinter steckt das Denken:
Wie viel Geld brauchst du? MEHR! - Egal wie viel ich habe.
Die schlimmste Form des Sparens ist die Kombination aus Verzichten und Horten. Es wird Geld gesammelt und zurückgehalten ohne Sinn und Verstand. Man spart an den Sachen, die einem Freude bereiten, um das Geld ziellos auf dem Konto für später zu haben. Viel wichtiger ist es, die Verhältnismäßigkeit zu im Auge zu behalten und sich bewusst zu werden, was man wirklich braucht und was nicht.
Nur weil man nicht "verzichten" sollte, heißt es aber noch lange nicht, dass man sich jede Sache, die man toll findet, direkt kaufen muss. Es ist kein Verzicht, wenn du dem Impuls des "ICH WILL ES JETZT HABEN" nicht nachgehst.
An den Sachen, die in so einem Impuls gekauft werden, erfreut man sich wahrscheinlich nur recht kurzfristig. Vielmehr geht es darum, genau an diesen Dingen zu sparen. So bekommst du gleichzeitig ein besseres Bewusstsein dafür, was du wirklich brauchst. Sich selbst Ziele zu setzen kann hierfür sehr hilfreich sein.
Sich Sparziele zu setzen hilft beim bewussten Sparen. Ein Sparziel liefert eine konkrete Antwort auf die Frage, wie viel Geld man sparen sollte. Kurzfristige und mittelfristige Ziele, für Wünsche und Anschaffungen lassen sich sehr genau auf einen Geldbetrag runterbrechen, der monatlich gespart werden muss, um diese auch zu erreichen.
Hat man das Ziel dann erreicht, kann man ohne Reue das Geld ausgeben oder auch nochmal hinterfragen, ob einem das Ziel es wirklich wert ist. Das fördert ein bewusstes Sparverhalten.
Diese Ziele sind Konsum orientiert, was keineswegs schlecht ist. Das Geld was hier gespart wird, lässt sich allerdings nicht einer "Sparrate" zuordnen. Die Bezeichnung "Sparrate" ist dem Teil deines Geldes vorenthalten, der für deine langfristigen finanziellen Ziele bzw. deinen Vermögensaufbau vorgesehen ist.
Wie hoch ist deine Sparrate?
Vielleicht hast du schonmal von Frugalismus gehört. Frugalisten sind bekannt dafür eine sehr hohe Sparrate zu haben. Diese liegt oft bei mehr als 50% des Einkommens. Das Geld wird von Ihnen dann investiert, um möglichst schnell eine finanzielle Unabhängigkeit von einem Job zu erreichen.
Nicht jeder kann so hohe Sparraten mit seinem Einkommen erreichen, weil sonst entweder die Grundbedürfnisse nicht gedeckt werden können oder man sich sehr einschränken muss.
Für einen langfristigen Vermögensaufbau ist es auch nicht zwingend notwendig. Deine Sparrate muss sich an deinen finanziellen Zielen orientieren. Allerdings sollten schon etwa 10% des Einkommens monatlich gespart werden.
Stell dir vor, du brauchst schnell eine größere Summe Geld auf dem Konto, um große Rechnungen zu bezahlen. Du hast allerdings nicht genug und musst Teile deiner Investitionen verkaufen.
Im schlimmsten Fall sind diese Investitionen (z. B. Aktien) gerade weniger Wert und du musst mit Verlust verkaufen.
Eine Absicherung muss her!
Nicht genug Geld auf dem Konto anzusparen, also flüssig zu sein, um unerwartete Ding abfedern zu können, sollte dir nicht passieren! Das sabotiert dein langfristiges Ziel und kann dich um Jahre zurückwerfen. Du brauchst einen Puffer auf den du in Ausnahmesituationen zurückgreifen kannst.
Dieser Notgroschen sollte es dir ermöglichen zum Beispiel 6 Monate deiner minimalen monatlichen Ausgaben zu decken. Die konkrete Höhe ist allerdings von deinem Bedürfnis nach Sicherheit abhängig.
Was einen "Sparer" vom jemandem der spart unterscheidet
Kommen wir zurück zur Sparnation der Deutschen.
Wir haben zu Beginn davon gesprochen, dass die Deutschen im Vergleich zu anderen Nationen im Euroraum im Durchschnitt eine höhere Sparrate haben. Allerdings ist das nicht die einzige Eigenschaft, die die Deutschen zu "Sparern" macht.
Im Schnitt haben die Deutschen etwa 40% ihres gesamten Vermögens auf ihrem Bankkonto liegen.
Monatlich Geld von seinem Einkommen zu sparen und ein "Sparer" zu sein, der einen Großteil seines Vermögens auf dem Bankkonto parkt, ist ein großer Unterschied! Die Deutschen machen beides im größeren Ausmaß als andere Nationen. Das hat zur Folge, dass die Deutschen im europäischen Vermögens-Vergleich immer weiter abgehängt werden. Der Grund hierfür ist die deutlich reduzierte Anlage von Geld in Aktien.
Deutsche investieren weniger in Aktien als die Bevölkerung anderer europäischer Länder.
Um sich also ein Vermögen aufzubauen, egal aus welcher Motivation heraus, muss im ersten Schritt gespart werden. Allerdings darf dieses Geld dann nicht auf dem Bankkonto versauern, sondern sollte zu einem gewissen Anteil den Weg an die Börse finden. Bereits mit kleinen monatlichen Beträgen kann man anfangen zu investieren und so den Vermögensaufbau beginnen.
ÜBER DEN AUTOR
Mike Wiemann
Für mich ist das Thema Finanzen, Rente und Altersvorsorge zu einer regelrechten Leidenschaft geworden. Mit meinen Inhalten und Angeboten möchte ich dich zu einem erfolgreichen Manager deiner eigenen Finanzen machen, damit das Thema Rente und Altersvorsorge kein großes Fragenzeichen mehr für dich ist.
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